Alltag&Anschauungen

Saturday, May 13, 2006

GEH DOCH NACH HAUSE!

Allzu oft strebt Mensch im Leben
Nach den Dingen deretwegen
Er sich selber macht zum Sklaven.
Hängt sein Herz an schöne Dinge,
Geld, Konsum und teure Ringe.
Verliert sich selbst, wo sie in trafen.

Immer mehr häuft er sich an.
Sucht das Glück, sucht Sicherheit.
Übersieht nur eine Kleinigkeit:
Sicherheit ist Illusion!
Bevor er sich versehen kann,
stürzt er herab von seinem Thron.

Verloren ist, wer sich verloren hat.
Des Überflusses überdrüssig, hat es satt.
Ein Leben voller Fülle
- Innen leer-
Es ist doch Alles eine schöne Hülle.

Wer Angst hat Alles zu verlieren,
hat vergessen,
dass grade Dinge, auf die wir so versessen,
nichts bedeuten, uns nur verlustieren.

Alles, was du brauchst, hast du doch immer!
Hast du wirklich keinen blassen Schimmer?

Tief im Inneren wartet dein Königreich.
Es zu finden, fällt dir plötzlich leicht.
Dreh dich um und kehr dorthin zurück.
Geh nach Haus und hab von nun an Glück.

1 Comments:

At 4:07 PM, Blogger Mathias Ellwanger said...

Mit reichlicher Verspätung nun doch noch ein Kommentar zu dem Gedicht, dazuhin noch genau jener, den ich dir schon beim ersten Mal gereimt hatte, als du mir es präsentiertest...


Mit Staunen les ich, gute Frau,
du scheinst zu reimen, ja genau,
die Lyrik hats dir angetan,
wo will sie hin, die alte Bahn?

Ins Niemandsland der Innenseit'
die Mensch schon lang verloren hat
und doch, so scheint es, er bereit
zu lernen ist, so träg und satt
von dem gesamten Außenkram,
dem Konsum- und dem andern Wahn.

Nur ists normal die Angst zu spüren,
der Menschen, Dinge zu verlieren,
die ihnen lieb geworden sind,
das ist natürlich, ganz geschwind
kann nämlich alles schon verschwinden,
der Mensch, die Dinge und – die Sünden.

Sicher ists im Innern schön,
so heimelig und so bequem,
grad wie ein Ohrensessel warm
und alles andere als arm
sind viele die das gar nicht sehn,
weil sie nur stur nach vorne gehen.

Hinaus die Träume nach Erfolg,
nach Wissen, Macht, Begierde, Gold.
Du siehst, ich werde langsam schwach,
ich will dir trotzdem, grad noch wach,
auch zeigen, dass manch äußre Dinge,
ganz ohne jetzt zu fabulieren,
dich mahnend, sie nicht zu verlieren,
die Seele treffen ohne Schlinge.

Man muss nur suchen, wo sie weilen,
im Fernen dir entgegeneilen,
nicht immer schnell zu sehen sind,
doch trotzdem freudig wie ein Kind,
dein Sehnen nach Erfüllung heilen,
wenn Menschen sie gemeinsam teilen.

Und schließlich, sind es nicht die Kinder,
die Ängste fördern, sicher wollen
wir alle, dass sie auch nicht minder
vom Wohlstand profitieren sollen.

Nur eben jenes Kinde auch,
grad rausgefallen aus dem Bauch
der Mutter will behütet sein,
in seinem Wesen, noch so klein,
ist formbar wie knetbare Masse,
und will geliebt sein, nun, ich fasse
mich jetzt kurz und sage nur:
vergiss nur nicht die Nabelschnur
zu kappen, die Sicherheit symbolisiert,
so dass Leben endlich sich gebiert.

Denn trotz des ganzen Überdruss’
will jeder Mensch doch auch Genuss,
der Kleine will die Brust der Frau,
der Große weiß nur nicht genau,
wohin mit all dem Lebenssaft,
die unbändige Lebenskraft,
na hoffentlich ins richtge Fass,
und jetz ist Schluss, verdammt, das wars.

 

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