Alltag&Anschauungen

Tuesday, August 26, 2008

mhmm

wenn hier auch sonst nichts passiert, spam ich mal meinen eigenen blog mit schreiend komischen bildchen voll....
viel spass!

stalin, ussr, borat, sacha baron cohen, ali g
see famous look-a-like faces

nick nolte, wet dog, 48 hours, blue chips
see famous look-a-like faces

britney spears, bat boy, weekly world news
see famous look-a-like faces


galadriel, spaghetti cat, lord of the rings
see famous look-a-like faces


jocelyn wildenstein, vincent
see famous look-a-like faces

posh spice, falcor
see famous look-a-like faces


und schaut euch noch diesen hässlichen hund an...
haesslicher hund

Tuesday, October 30, 2007

Erlebnisse bei der Mitbewohner- Suche

...oder
Kranke Menschen auf Kontaktsuche

Ich hätte nicht gedacht, dass es so erlebnisreich, aber auch beängstigend sein kann, für unsere WG einen neuen Mitbewohner zu suchen. Unsere Anzeige lautete „Nette 3er Mädels WG sucht neue(n) Mitbewohner(in)…..“. Kann man das irgendwie falsch verstehen? Scheint so. Aber dazu später mehr. Als Kontaktmöglichkeit hatten wir meine Handynummer angegeben, was auch am praktikabelsten war, da sich einige Menschen meldeten und sie auf ein paar Stunden am Sonntag zu verteilen schon ein Organisationstalent benötigte (mich ;) ). Im Nachhinein bereue ich es, dass jetzt theoretisch jeder meine Nummer haben könnte.
Lustige Menschen riefen an… Wir hatten schon im Vorfeld beschlossen, jemanden zwischen 20 und 30 zu nehmen, aber natürlich riefen auch ein paar um die 40 an, darunter auch ein 48-Jähriger, dessen Bein amputiert wurde und der gerne für uns kochen würde, wenn wir im Gegenzug seine Wäsche waschen. Aha… Dann war da noch Simon (Name geändert), der nach kurzer Zeit und nachdem ich ihm kurz auf die Mailbox gesprochen hatte, dass er mich zurückrufen soll, mehr Interesse an meiner „süßen Stimme“ als an unserem Zimmer zeigte. So schrieb er mir auch noch am nächsten Tag eine Sms, nachdem ich ihm freundlich aber bestimmt erklärt hatte, dass Interesse am WG-Zimmer UND an der süßen Stimme auf keinen Fall möglich wäre und wir keine Kontaktanzeige aufgegeben haben. Ich wurde deutlicher und machte ihm klar, dass die „süße Stimme“ kein Interesse an ihm hat. Seine Antwort: „Schade“ Und die anderen zwei?“… Unglaublich! Aber durchaus noch amüsant.
Der härteste Fall, aufgrund dessen ich es auch sehr bereue meine Handynummer herausgegeben zu haben, war jedoch Timo (Name geändert). Seltsam fing es schon damit an, dass er am Morgen als die Anzeige herauskam, eine Sms ohne Namen schrieb mit dem Inhalt „Guten morgen, wie geht es? Hoffe gut“. Meine Antwort war nur, dass er wohl die falsche Nummer haben müsse, da ich ihn nicht kenne. Die nächste Sms war „Ich bin Tom“ und dann endlich „Ich suche ein Zimmer….“. Er meinte noch er könne nicht telefonieren, weil er im Geschäft sei… Nun gut. Es kamen noch weitere Fragen wie „Habt ihr einen Freund?“, die ich ignorierte und ihm vorschlug, dass er sich am Sonntag bei uns vorstellen kann, so wie die anderen Bewerber auch. Der Sonntag gestaltete sich interessant, da wir sechs Leute eingeladen hatte, im Endeffekt drei nicht kamen und sich auch nicht abgemeldet hatten und wir zwei wieder absagten, als klar war, wen wir nehmen. Der erste Bewerber war super, jedoch entschieden wir uns kurzfristig einen Freund einziehen zu lassen, den wir schon alle kennen und der eine Wohnung sucht. Unser seltsamer Timo kreuzte gar nicht auf und somit dachte ich, die Sache hätte sich erledigt. Heute, Montag, bekomme ich dann wieder zwei Sms von Timo. Einmal fragt er wie es mir geht und verabschiedet sich mit „Liebe Grüße, Kuss“. Dann kommt der Hammer: „Ich liebe dich“. Ich bin innerlich ein wenig ausgeflippt und hab ihm geschrieben, er soll mich in Ruhe lassen und mal erwachsen werden und ob er denn spinnt. Daraufhin kam nur „Sorry Süße“. Und auch hier sind wir nicht am Ende vom Lied angekommen… jetzt wird’s richtig hart. Nächste Sms: „"ja es ist schön über dein körper zu streicheln hast ne zarte haut und schöne weiche brüste ich liebe dich schatz" … Was sagt man dazu? Zusätzlich habe ich mehrmals Anrufe von „unbekannt“ erhalten und entweder derjenige hat nach einem Mal klingeln wieder aufgelegt oder nachdem ich ranging.
Also ich finde das echt zu hart und werde mir schwer überlegen, ob ich meine Handynummer noch mal im Zusammenhang mit so einem, eigentlich harmlosen, Text in die Zeitung stelle! Es scheint Menschen zu geben, die Zeitungsannoncen nach solchen „Andeutungen“ durchsuchen.

Wo leben wir denn?

Saturday, August 11, 2007

Zwei Wochen Ausnahmezustand - Freizeitenbetreuung auf einem anderen Planeten


Oh yes! Ich bin so froh, dass ich dabei war! Die beste Freizeit, bei der ich bisher mitgeamt habe...Schätzelein, da weisste bescheid!
Der Kreisjugendring Rems-Murr veranstaltet seit vielen Jahren eine Freizeit, früher im Rottal in Zelten, heute im Schullandheim Mönchhof in Häusern, für 8- bis 14-Jährige. Um die 20 Teamer versuchen für ca. 70 Teilis (Kurzform für „Teilnehmer“, um hier mal gleich im Freizeitenjargon loszulegen) 10 Tage lang HalliGalli und ein super Programm hinzulegen. Das ist uns dieses Jahr zweifelsohne gelungen.
Die Teamer treffen sich schon anderthalb Tage früher im Revier, das dieses Jahr mit dem Thema „Siedler – Out in Space“ zu einem neuen Planeten umgestaltet wurde. Es wird fleißig aufgebaut und Material eingeräumt bevor die Kiddies auftauchen. Am ersten Tag wurden alle Teilis durch ein Weltentor mit schickigen Strobos, Nebel und Countdown auf den neuen Planeten geschickt. Dort erwarteten sie seltsame Alienwesen mit drei oder mehr Augen, Scanner-Staubsauger-Geräten und komischen bunten Anzügen. Im Atrium angekommen folgte der Auftritt der androgynen Prinzessin Sascha und anschließend der Bezug der drei Raumschiffe. Schonbald merkte man, welche der Teilis uns Teamern das Leben nicht so einfach machen würden.. aber auch die bekamen wir noch in den Griff.
Das oberste Ziel der Mönchhof-Freizeit ist es, den Kids eine möglichst schöne Zeit zu bereiten. Alles andere ist erstmal sekundär. Auch das Schlafpensum der Teamer reduziert sich auf solch einer Freizeit extrem… bei mir von ca. 9 Stunden pro Nacht auf maximal 5 Stunden. Die kürzeste Nacht war nur 2,5 Stunden lang. Selbst wenn der geneigte Betreuer bereits um halb 2 nach der allabendlichen Teamersitzung ins Bett gehen sollte, muss er bereits um viertel vor 8 wieder auf der Matte stehen, damit die Teilis aus seinem Zimmer rechtzeitig im Essenssaal zum Frühstück erscheinen. Um dem Burn-Out-Syndrom vorzubeugen, hat jeder Teamer die Möglichkeit auch mal früher ins Bett zu gehen oder auszuschlafen. Augenringe sind jedoch an der Tagesordnung.
Dieses Jahr hatten wir relativ viele Neuteamer dabei, eine davon ich (wobei ich jedoch recht selten als solche angesehen wurde, da ich mich schon seit Jahren in den Kreisen des Mönchhof-Teams bewege und mich schon vor ca. 3 Jahren in die Yahoo-Group eingeschlichen habe… hehe), und trotzdem wuchs das Team super zusammen und es gab selten Stress. Man fühlte sich als Ganzes und vertrat vor den Kids meistens eine Meinung. Jeder Teamer bekommt ein Zimmer zugewiesen mit 4-6 Teilis und ist dann deren Zimmer-Mama bzw. –Papa.

Unser Tagesablauf sah folgendermaßen aus:
- Frühstück um 8.30 Uhr
- Hobbygruppenphase mit unterschiedlichsten Angeboten z.B. im kreativen Bereich wie Basteln, Seifen herstellen, Buttons machen, Nagelstudio usw., im sportlichen Bereich wie Wrestling, Tischtennis, Hockey und natürlich Fußball oder auch sinnliche Angebote wie z.B. Yoga und Massagestudio. Eine Lagerzeitung, für die regelmäßig Artikel und Interviews geschrieben wurden, gab es auch.
- Mittagessen um 12.00 Uhr
- Hobbygruppenphase mit anderen Angeboten.
- Abendessen um 18.00 Uhr
- Abendprogramm z.B. Disco, Kinoabend, das übelst schreckliche Gruselhaus oder der Zimmerkontrolldienst.
- 23.00 Uhr Nachtruhe für die Teilis, der/die Zimmer-MaPa kümmert sich um seine/ihre Schützlinge und ihre Sorgen.
- 23.30 Uhr Teamsitzung, die normalerweise um die 2 Stunden geht und wo der Tag vom 4-köpfigen Leitungsteam (die Quadriga) und den anderen Teamern reflektiert und der Ablauf des nächsten Tages besprochen wird.
Nach der Teamsitzung fiel es auch schwer sofort die Runde zu verlassen und ins Bett zu gehen, da es ja noch genug Bier zu vertilgen galt. Man muss jedoch bemerken, dass die Teamsitzungen meist auf höchstem Niveau und mit sehr konstruktiven Vorschlägen abliefen. Wenn jemand mit seinem Zimmer nicht weiterkam, konnte er auf Ideen von anderen Teamern bauen. Mit 20 Leuten bist du nie allein!

Zu unserem Programm gehörten außer den Hobbygruppen und den Großaktionen auch ein Ausflug zur Sommerrodelbahn, der mit einer grausamen Eierquetschung eines Teilis endete und dennoch noch mal glimpflich ausging, sowie ein Ausflug nach Schwäbisch Hall, wo man nach Herzenslust im Scherzartikelladen und im H&M shoppen konnte und die Teamer die Teilis und andersrum „nicht kannten“ und man daher mal seine Ruhe hatte, und ein Ausflug an den See.
Zusätzlich hatten wir nur für die Teamer ein Special-Spiel, welches dieses Jahr zum ersten Mal getestet wurde und den Teamern das Leben auf der Freizeit etwas versüßen sollte. Das Ganze nennt sich „Secret Friend“. Jeder Teamer zieht einen anderen Teamer als geheimen Freund, dem er den Rest der Freizeit heimlich kleine Geschenke und Aufmerksamkeiten bereitet. Erst ganz am Ende wurde aufgelöst, wer wen hatte. Die besten Aktionen dabei waren eine Art Graffitti-Zuneigungserklärung auf unserer großen Leinwand, eine Rose, die dem überraschten Theo während des „Spacen dass“ -Abends über den Moderator von seinem Secret Friend überreicht wurde und diverse Party- und Fress-Pakete mit Bier, die schon bei der Teamsitzung bereit standen. „Oh mein Gott! Das ist ja unglaublich! Ich muss mir an den Kopf fassen!“ war auch hier – wie so oft - ein treffender Kommentar.
Die Teamer hatten auch ansonsten noch viel Spaß nebenher, von dem die Teilis nichts mitbekamen, z.B. die tollen, absolut spaßigen Bad-Actions im Teamer-Mädchen-Bad mit Perücken, viel Schminke, Dancing Action, Kampf um den Ghettoblaster mit dem Jungs-Bad und kleinen Streichen wie z.B. pissfarbenes Wasser vor die Jungs-Klos zu schütten und nachher einen Zettel in den KULT-Kasten (ein Partizipationsinstrument für die Teilis, in welches jeder Teili und Teamer beschriebene Zettel reinwerfen darf) zu befördern mit der Aufschrift „Iiiieh! Die männlichen Teamer pissen vor ihr Klo!“. Mein Gott waren wir albern! :D
Auch gut war die Frauen-Gegenaktion zu dem Phänomen, dass, sobald abends, nachdem die Kids im Bett waren, ein männlicher Teamer angerannt kam mit dem Kommentar „Da sind drei Fremde an der Tischtennisplatte!“, alle Männer auf einmal aufsprangen und gemeinsam wegrannten. Eines Abends in der Teamsitzung kam die Besprechungsaufsichtsdame (die Person, die während der Teamsitzung draußen nach dem Rechten schaut) hereingestürmt und stammelte etwas von „Da draußen ist was los…“, worauf sich die Männer schon wieder halb erhoben, dann jedoch verblüfft wieder fallen ließen, nachdem sie den Zusatz „Ich glaub da ist Sommerschlussverkauf!“ gehört hatten. Daraufhin rannten die Frauen, die sich abgesprochen hatten, kreischend aus dem Raum. Alles in Allem wieder gude Aktion.


Eins kann ich sagen – nach zwei Wochen mit hundert Menschen um einen rum und zwanzig ganz arg tollen Teamern, die immer für mich da waren, fällt es schwer in die normale Welt zurückzukommen!

Thursday, March 15, 2007

Anna Ternheim Konzert in der Manufaktur


Auch an diesem Mittwoch- Abend in der Manufaktur in Schorndorf wurden wir mit einer Vorband überrascht… der Name des charmanten Herrn ist Oren Lavie. Erinnerte mich von Aussehen und Gestik an den singenden Simon, von der Musik an die Kings of Convenience. Angenehme, leise Melodien mit Klavier und Gitarre plus extra Streicherin und samtweicher Stimme. Besonders hervorzuheben: die Trilogie „Early Bird“ („Early bird is late“, „Early bird is later“ und „Early bird is last“ :D ).
Dann warten wir… und warten... und warten... warten auf Anna Ternheim aus Schweden, von der wir ein eher ruhiges Konzert, vielleicht sogar im Sitzen, vermuten.
Endlich! Die Bühne wird in grünes Licht getaucht, Nebelschwaden. Gespannt erwarten wir, was da kommen mag. Dann betritt sie die Bühne: Eine Gestalt in schwarzem Cape mit Kapuze und vier Männer. Sie greifen zu den Instrumenten. Sie legen los... überraschen uns total! Vorbei ist es mit der Ruhe. Gänsehaut stellt sich ein! Da hauen der Bassist und der Gitarrist in die Saiten, der Keyboarder arrangiert Sounds, der Schlagzeuger hinter seinem riesigen Schlagzeug legt sich ins Zeug. Und Anna…. Anna singt! Und wie! Mit überwältigender Stimme erzählt sie uns von Wünschen und Träumen, Vorstellungen, Fantasie oder Realität? Sie trägt schwarze enge Jeans und ihr Cape. Sie streift die Kapuze zurück. Blonde, leicht strähnige Haare, süße Stupsnase, strahlende, blaue Augen, schwarz umrandet. Anna Ternheim – die Punk-Elfe mit den Springerstiefeln! Auf der Bühne entsteht ein Flair von Mittelalter und Märchenland. Lichteffekte in grün, weiß und orange und Nebel. Die Bandmitglieder schauen düster ins Publikum, sehen beinah aus wie Gnome, mit Bärten, Annas Begleiter. Anna selbst spielt abwechselnd Acoustic- und E-Gitarre sowie manchmal auch ein mobiles Klavier. Die Instrumente werden vorher vom Bandeigenen Gitarrenversorger gestimmt und liebevoll und zeitnah überreicht. Anna singt mit sehr klarer Stimme, sehr angenehm, man versteht jedes gesungene und gesprochene Wort. Ihre Geschichten sind wunderschön und voller Melancholie, aber auch Hoffnung. „Oh this town kills you when you´re young...“ (Für manche im Kaff aufgewachsenen Besucher vielleicht ein wahres Wort), „Maybe I could be yours, maybe you could be mine“, “Why tell her? It would hurt her so, she`s such a lonely soul”. Sie erzählt davon wie es ist, jemanden in einer Bar kennen zulernen, mit ihm mit zu gehen und von der Angst, wie es wird und wie er ist und wie sie wahrgenommen werden könnte oder schlichtweg vor der Langeweile.
Sie scheint noch jung zu sein, vielleicht Ende zwanzig… und dennoch erfahren und reif, aber nicht verbittert.
Anna freut sich in Schorndorf zu sein, hat sie auf ihrer Tour bisher doch nur große Städte wie München und Berlin besucht. Sie sei aus dem Tourbus gestiegen und habe die Landluft gerochen. Es ist seltsam… in Deutschland schlafe sie jede Nacht bis zu 11 Stunden… woran liegt es wohl?
Nach einer guten Stunde und einem fulminanten Abgang wird es still. Wir schauen uns an. Sind glücklich. Ein Gefühl als sei man in eine andere Welt eingetaucht. Etwas hat uns berührt… die Punk-Elfe mit ihrer Stimme und die wunderschönen Instrumenten-Arrangements.

zum Reinhören:
http://www.myspace.com/annaternheim

Sunday, February 18, 2007

American Psycho – Erstmal gelacht, dann nachgedacht

















Eine Interpretation…
- nicht lesen, wenn du den Film noch sehen willst! -

Erwartet habe ich viel Nervenkitzel, bekommen habe ich einige Lacher und am Ende eine Ernüchterung und dann das große Nachdenken.
American Psycho ist lustig – wenn man über diese Art Humor lachen kann. Christian Bale brilliert als gelangweilter, aalglatter Yuppie mit perfektem Körper und ohne Beschäftigung. Seine Zeit verbringt er damit, im Büro die Zeit totzuschlagen und mit seinen langweiligen Freunden Essen zu gehen oder sich Nutten zu kaufen und seine Affäre mit einer dauerzugedröhnten liierten Frau zu pflegen. Seine einzige Leidenschaft ist die Musik. In diesem Gebiet meint er Kenner zu sein und quält seine armen Opfer mit oralen Schwallen über die unglaublichen Werke einer Whitney Houston. Den Job im Büro hat er nur über seinen Vater bekommen, dort wird er ständig mit einem anderen, ähnlich gestylten Kollegen verwechselt. Patrick Bateman ist ein Loser, ein frustrierter Niemand ohne Aufgabe, der versucht über die Perfektion seines Äußeren mit exzessivem Training, tausend Cremes und teuren Anzügen Anerkennung zu erlangen. Er flippt aus, wenn die Visitenkarte eines anderen mehr Lob erfährt als seine eigene oder der Konkurrent einen Tisch im populärsten Restaurant der Stadt bekommt. Dann kann der geneigte Zuschauer einen Blick auf Patricks andere Seite werfen. Dieser Patrick ist ein Killer. Während seine Besucher nett in seiner teuren Upperclass-Wohnung mit ihm plauschen und der Gastgeber sich als Musikkritiker aufspielt, bereitet dieser im Hintergrund bereits alles vor für sein wunderbar inszeniertes und – für den Besucher – doch so erfrischend überraschendes Gemetzel. „Huch, warum ist denn der weiße Teppichboden abgedeckt mit Zeitschriftenseiten?“ „Ach, du hast dir einen Regenmantel angezogen.“ „Ja was macht denn das Beil in deiner Hand?“ Und schon geht es los mit der Blutspritzerei und der Fan des übertriebenen Blutrausches frohlockt und lacht. Bereits an dieser Stelle fällt auf wie inszeniert und unreal der Mord dargestellt wird… sehr passend zur späteren Auflösung. Es geht gerade so weiter, ein Blutbad nach dem anderen – und einige Unregelmäßigkeiten, die stutzig machen und zum Lachen bringen. Warum kann Patrick unbemerkt mit der Leiche im Kleidersack zum Taxi kommen? Dort trifft er einen Bekannten, der noch meint „Oh wow! Schicker Kleidersack! Wo hast du den her?“. Wie kommt es, dass im ganzen Hotel, in dem er sein schickes Penthouse hat, niemand mehr wohnt? Als er eines seiner Opfer mit der Kettensäge (Anspielung auf „The Texas Chainsaw-Massacre“) durchs Treppenhaus jagt, reagiert keine Sau auf den Lärm und das Geschrei! Warum riecht keiner seiner Gäste den unglaublichen Gestank der Leichen, die sich überall in den Schränken und Räumen befinden? Jede Menge Anspielungen und Clichés aus Horrorfilmen. Aber dies ist kein normaler Horrorstreifen. Es passt also so gar nicht ins Bild. Doch Patrick Bateman ist bis zuletzt überzeugt, er hat all diese Menschen umgebracht. Er gerät zunehmend in Panik und gesteht seinem Anwalt all seine Taten auf dem Anrufbeantworter. Als er, nahe eines Zusammenbruchs, diesen zufällig in einem Restaurant trifft, kann der Anwalt nur herzlich lachen über diesen wirklich guten Scherz… eines von Patricks angeblichen Opfern, das tatsächlich vermisst wurde, ist in London gesehen worden! Von den unzähligen anderen Toten weiß keiner etwas. Patrick bleibt am Ende nur die Ernüchterung, dass selbst das Geständnis seiner unglaublichen Taten rein gar nichts bewirkt. Er bleibt bedeutungslos in dieser Gesellschaft, die sich nicht für die „Wahrheit“ interessiert. Was er sich in seinem kranken Hirn im perfekten Körper zusammen spinnt und ausdenkt ist nicht von Bedeutung für seine Mitmenschen und schockiert allerhöchstens seine Sekretärin, die ihn wirklich zu mögen schien, und die gewalttätigen Zeichnungen seiner Morde in einem Notizbuch findet.
American Psycho ist eine Kritik an die High Society, die sich nicht darum schert, was der Einzelne fühlt und denkt, solange nach außen alles perfekt ist. Gesprächsthemen sind teure Restaurants, Visitenkarten mit Goldgravur und Koks. Hier kann nichts mehr schocken. Wer heute wichtig ist, ist morgen wieder von der Bildfläche verschwunden. In dieser Gesellschaft versucht Patrick Bateman verzweifelt heraus zustechen. Er glaubt, über Leben und Tod anderer zu entscheiden und hält sich in seinem Wahn für Gott. In einer Art Parallelwelt lebt er seine Mordfantasien aus und glaubt bis zuletzt an diese verschobene Wahrnehmung.
Der Film hat mich am Ende doch traurig und nachdenklich gestimmt. Wo leben wir, dass ein Mensch mit einer derart kranken Fantasie keinerlei Beachtung findet?

Saturday, December 09, 2006

ach so...

Friday, December 08, 2006

hardcore emo...