Alltag&Anschauungen

Thursday, March 15, 2007

Anna Ternheim Konzert in der Manufaktur


Auch an diesem Mittwoch- Abend in der Manufaktur in Schorndorf wurden wir mit einer Vorband überrascht… der Name des charmanten Herrn ist Oren Lavie. Erinnerte mich von Aussehen und Gestik an den singenden Simon, von der Musik an die Kings of Convenience. Angenehme, leise Melodien mit Klavier und Gitarre plus extra Streicherin und samtweicher Stimme. Besonders hervorzuheben: die Trilogie „Early Bird“ („Early bird is late“, „Early bird is later“ und „Early bird is last“ :D ).
Dann warten wir… und warten... und warten... warten auf Anna Ternheim aus Schweden, von der wir ein eher ruhiges Konzert, vielleicht sogar im Sitzen, vermuten.
Endlich! Die Bühne wird in grünes Licht getaucht, Nebelschwaden. Gespannt erwarten wir, was da kommen mag. Dann betritt sie die Bühne: Eine Gestalt in schwarzem Cape mit Kapuze und vier Männer. Sie greifen zu den Instrumenten. Sie legen los... überraschen uns total! Vorbei ist es mit der Ruhe. Gänsehaut stellt sich ein! Da hauen der Bassist und der Gitarrist in die Saiten, der Keyboarder arrangiert Sounds, der Schlagzeuger hinter seinem riesigen Schlagzeug legt sich ins Zeug. Und Anna…. Anna singt! Und wie! Mit überwältigender Stimme erzählt sie uns von Wünschen und Träumen, Vorstellungen, Fantasie oder Realität? Sie trägt schwarze enge Jeans und ihr Cape. Sie streift die Kapuze zurück. Blonde, leicht strähnige Haare, süße Stupsnase, strahlende, blaue Augen, schwarz umrandet. Anna Ternheim – die Punk-Elfe mit den Springerstiefeln! Auf der Bühne entsteht ein Flair von Mittelalter und Märchenland. Lichteffekte in grün, weiß und orange und Nebel. Die Bandmitglieder schauen düster ins Publikum, sehen beinah aus wie Gnome, mit Bärten, Annas Begleiter. Anna selbst spielt abwechselnd Acoustic- und E-Gitarre sowie manchmal auch ein mobiles Klavier. Die Instrumente werden vorher vom Bandeigenen Gitarrenversorger gestimmt und liebevoll und zeitnah überreicht. Anna singt mit sehr klarer Stimme, sehr angenehm, man versteht jedes gesungene und gesprochene Wort. Ihre Geschichten sind wunderschön und voller Melancholie, aber auch Hoffnung. „Oh this town kills you when you´re young...“ (Für manche im Kaff aufgewachsenen Besucher vielleicht ein wahres Wort), „Maybe I could be yours, maybe you could be mine“, “Why tell her? It would hurt her so, she`s such a lonely soul”. Sie erzählt davon wie es ist, jemanden in einer Bar kennen zulernen, mit ihm mit zu gehen und von der Angst, wie es wird und wie er ist und wie sie wahrgenommen werden könnte oder schlichtweg vor der Langeweile.
Sie scheint noch jung zu sein, vielleicht Ende zwanzig… und dennoch erfahren und reif, aber nicht verbittert.
Anna freut sich in Schorndorf zu sein, hat sie auf ihrer Tour bisher doch nur große Städte wie München und Berlin besucht. Sie sei aus dem Tourbus gestiegen und habe die Landluft gerochen. Es ist seltsam… in Deutschland schlafe sie jede Nacht bis zu 11 Stunden… woran liegt es wohl?
Nach einer guten Stunde und einem fulminanten Abgang wird es still. Wir schauen uns an. Sind glücklich. Ein Gefühl als sei man in eine andere Welt eingetaucht. Etwas hat uns berührt… die Punk-Elfe mit ihrer Stimme und die wunderschönen Instrumenten-Arrangements.

zum Reinhören:
http://www.myspace.com/annaternheim

2 Comments:

At 11:10 AM, Anonymous Anonymous said...

Ich war auch dort. Dein Bericht passt zu 100%. Sehr schön geschrieben.

 
At 12:18 PM, Blogger Meike said...

vielen dank! :)

 

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